Restaurant-Konzept: So wählen Sie das für Sie perfekte Konzept

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Die Gastronomiebranche ist heutzutage einem ständigen Wandel unterzogen und zeichnet sich durch immer wieder neue Ideen aus. Umso wichtiger ist es, dass sich Ihr Restaurant von der Masse abhebt und eine klare Marke repräsentiert. Wie können Sie das umsetzen? Mit einem passenden Restaurant-Konzept.

Ein Restaurant-Konzept ist mehr als nur ein Name, ein Design oder eine Speisekarte. Es handelt sich hierbei um die Identität Ihrer gastronomischen Einrichtung. Daher sollten Sie darauf achten, ein für Sie ideales Konzept zu wählen. Denn dadurch können Sie sich einige Vorteile, wie den Aufbau einer starken Marke, die gezielte Kundenansprache und die Differenzierung zum Wettbewerb, sichern.

In diesem Artikel möchten wir für Sie näher darauf eingehen, welche Aspekte Sie beim Entwickeln eines Restaurant-Konzepts beachten sollten. Dazu geben wir Ihnen einige Tipps und Inspirationen in Form von Restaurant-Konzept-Beispielen mit auf den Weg:

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Faktoren für ein Restaurant-Konzept
Tipps zur Auswahl eines Konzepts
Inspirationen
Fazit

Welche Faktoren sind wichtig für das Konzept Ihres Restaurants?

Beginnen wir damit, dass wir uns näher mit den einzelnen Bereichen beschäftigen, die für die Entwicklung eines Restaurant-Konzepts ausschlaggebend sind. Denn wie bereits gesagt sind es nicht nur Faktoren wie der Name oder die Dekoration, die wichtig sind. Vielmehr geht es darum, dass Sie mit jedem einzelnen Detail Ihres Unternehmens eine ganzheitliche Botschaft vermitteln.

Diese Botschaft sollte dabei nicht zuletzt zum Zeitgeist passen. Schustern Sie die einzelnen Komponenten Ihres Konzepts also nicht auf die Schnelle zusammen, sondern analysieren Sie den Markt gründlich. Welche Trends sind gerade aktuell und wo kann man clever mit Althergekommenem brechen? Bilden Sie ein Team und notieren Sie Ihre Ideen in einem Projektpapier auf. Wenn Sie sich für einen Küchenstil entschieden haben, gehen Sie zur Auswahl von Location, Ausstattung und Stil über.

Wichtige Tipps sind:

  • Trends bei Design, Essen, Ausstattung und Regelungen studieren
  • Ein Team für die Planung aufbauen
  • Einen Projektplan mit allen Details erstellen
  • Einen Küchenstil auswählen
  • Auf Basis des Küchenstils die Ausstattung und die Location auswählen
  • Die Architektur sollte die Marke widerspiegeln, aber auch nicht zu teuer sein
  • Flow Diagramme helfen bei der Planung
  • Besonders wichtig: Die gesetzlichen und behördlichen Regelungen beachten (Steuern, Hygiene, Sondergenehmigungen und weitere)

Erster Schritt: Konzept und Küchenstil

Als allererstes müssen Sie eigentlich erst einmal wissen, welchen Küchenstil Sie anbieten möchten und ob dieser auch umsetzbar ist. Mit welchen Küchen sind Sie selbst bereits in Kontakt gekommen bzw. kennen Sie fähige Küchenchefs, die Ihre Vision umsetzen können?

Dabei geht es längst nicht nur um die regionale Herkunft der Rezepte. Abseits von Klassikern wie „deutsch-gutbürgerlich“, „chinesisch“, „Sushi“, „orientalisch“, „französisch“ oder „äthiopisch“ gibt es viel mehr. Allein der Bereich Fusion und Crossover eröffnet ungeahnte Horizonte.

Zum Stil gehören neben den Aromen aber eben auch Erwägungen wie casual oder elegantes Fine Dining. Sie könnten zudem gewisse Themen einführen. Soll das Lokal eine bunte, eklektische Würfelbude mit viel Kunst sein oder haben Sie eher Interesse am Betreiben einer lässigen Sportsbar?

Die Unterscheidung zwischen Haute Cuisine und familiärem Gasthaus mit persönlichem Kontakt zu den Besuchern, Schnellimbiss oder Slow Dining im Ethnic-Ansatz sind ebenso relevant. Sie müssen dabei immer beachten, was wirklich gewinnbringend ist.

Bei Fine Dining können Sie so zwar hohe Preise verlangen, müssen aber auch entsprechend mehr für die Zutaten ausgeben. Haben Sie das Startkapital dafür nicht parat, ist diese Idee schnell vom Tisch. In der Bilanz könnte ein einfaches Fast Food Restaurant dann lukrativer und realistischer sein.

Der Restaurant-Name

Der Name Ihres Restaurants scheint auf den ersten Blick das Wichtigste zu sein. Natürlich ist der Begriff mit der Marke gleichzusetzen und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. De facto ist er aber zu einem gewissen Grad auch austauschbar und sollte flexibel angepasst werden, wenn sich bei der Planung irgendetwas ändert.

Nehmen wir z. B. einmal an, dass Sie ursprünglich geplant haben, Ihre Gaststätte “Green Heaven” zu nennen, Sie aber bei der finalen Gestaltung Ihres Lokals partout keine grüne Farbe auftreiben können und stattdessen Blau streichen müssen. Im Sinne der Konsistenz ist es hier sinnvoll, nicht stur auf dem ursprünglichen Namen zu beharren.

Überlegungen, die Sie sich (gemeinsam mit dem Team) durch den Kopf gehen lassen sollten, sind:

  • Passt der Name zum Ambiente des Restaurants?
  • Passt der Name zur angebotenen Küche?
  • Ist der Name einprägsam?
  • Gibt es rechtliche Bedenken beim gewählten Namen?

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, dass Sie sich mit der Rechtsform auseinandersetzen. Welche Form ist die richtige für Ihr Konzept-Restaurant? Erfahren Sie hier mehr darüber, ob für Sie eine GmbH oder GbR besser sein könnte.

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Menügestaltung

Auch die Menügestaltung ist ein sehr wichtiger Punkt. Wenn Sie Ihr Restaurant-Konzept entwickeln, werden Sie sicherlich eine Vorstellung darüber haben, welche Gerichte Sie einbinden möchten. Bevor Sie aber wahllos eine Karte mit all den Gerichten, die Sie gerne und gut kochen, zusammenstellen, sollten Sie sich fragen: Sollte ich all diese Gerichte auch anbieten? Passen diese zum Konzept des Restaurants und zum Ambiente?

Generell macht es viel Sinn, dass sich ein roter Faden durch die Speisekarte zieht. Bieten Sie auf einem Menü z. B. Wiener Schnitzel, indisches Curry, Sushi und griechisches Gyros an, wird sich die Kund*innen vielleicht fragen, ob die Köch*innen all diese Rezepte überhaupt gut genug verwirklichen können.

Der Trend geht heute oft dahin, sich auf das zu konzentrieren, was man gut kann. Es kann natürlich auch gerne Crossover sein. Dann ist es aber wichtig, die unterschiedlichen Einflüsse thematisch passend zu kreuzen – z. B. Ceviche mit Sushi oder Burritos mit Californian Rolls.

Diese Punkte sind beim Thema Menügestaltung wichtig:

  • Welche Art Gerichte möchten Sie anbieten?
  • Wie sieht die Preisgestaltung der Speisekarte aus?
  • Legen Sie Wert auf lokale oder saisonale Küche?
  • Bieten Sie Optionen für besondere Ernährungsanforderungen, wie vegetarische oder vegane Gerichte an?
  • Gibt es spezielle Angebote für das Mittag- und Abendessen?

Abgesehen von diesen Überlegungen muss man auch die Ausstattung im Auge behalten. Als Grundregel lässt sich sagen, dass mit dem Menüangebot auch das benötigte Equipment wächst. Mehr Speisen heißt: Mehr Stauraum, mehr Platz zum Zubereiten und höhere Kapazitäten von Geräten wie der Spülmaschine.

Welcher Servicestil passt am besten zu Ihrem Restaurant-Konzept?

Der Servicestil Ihres Restaurants kann sich unterschiedlich gestalten, je nachdem, welches Restaurant-Konzept Sie wählen. So gibt es bspw. die gehobene Küche, bei der man oft bereits Wochen im Voraus einen Tisch reservieren muss oder das informelle Ambiente, wo der Chef die Gäste persönlich mit Handschlag begrüßt. Wir kennen das z. B. von vielen griechischen und italienischen Tavernen.

In einigen Fällen, wie bei Essensständen oder Burger-Läden, vereinigen sich Bedienung, Koch und Betreiber*in in einer Person. Es soll ausgedrückt werden, dass die Macher*innen zu 100 Prozent hinter ihrem Produkt stehen und das Restaurant mit viel Leidenschaft führen. Das kann u. a. auch bei einem Familienbetrieb vorkommen, wo die gemütliche Atmosphäre im Vordergrund steht.

Der Servicestil muss dabei perfekt zum Restaurant-Konzept passen und schlüssig sein. So ist der kumpelhafte Umgang mit dem Gast bei gehobener Küche mit französischem Mehr-Gänge-Menü meist nicht angemessen. Genauso wenig sollte es in einem klassischen Burgerladen steif und formell zugehen. Sie müssen sich also zunächst überlegen, welchen Küchenstil Sie umsetzen möchten, um danach den Service exakt darauf maßzuschneidern.

Restaurantgestaltung

Zu guter Letzt ist auch das Design des Restaurants sehr bedeutend. Es ist entscheidend für die Atmosphäre und den Gesamteindruck. Es sollte mit Ihrem gesamten Restaurant-Konzept perfekt harmonieren und so die von Ihnen gewünschte Stimmung erzeugen.

Stellen Sie sich hier folgende Fragen:

  • Welche Farben, Möbelstücke und Dekorationen passen zu Ihrem Konzept?
  • Welchem Thema unterliegt Ihr Restaurant-Konzept?
  • Wie lassen sich Komfort und Ästhetik in der Restaurantgestaltung vereinen?

Hören Sie sich vorab in Ihrem Umfeld um und recherchieren Sie gründlich, welche Lieferanten es für die Ausstattung geben könnte. Kennen Sie fähige Künstler, die Ihnen bei der Ausgestaltung helfen könnten? Konzept und Design exakt aufeinander abzustimmen, ist das A und O. Das betrifft u. a. nicht nur die Farbgebung, sondern auch die Platzierung der Tische in Kombination mit dem Licht. Soll es eher eng, gemütlich und schummrig sein oder hell, weitläufig und mit viel Raum? In letzterem Fall setzen Sie z. B. eher auf hohe Panoramafenster, viel Licht und Töne, die das Volumen hervorheben. Beachten Sie jedoch, dass gerade das Licht nicht nur dekorativ sein sollte – es dient einem wichtigen Zweck: Dass die Kunden sehen können, was vor ihnen auf dem Teller liegt.

Tipps für die Auswahl eines Konzepts für Ihr Restaurant

Egal, ob Sie bereits ein Restaurant führen oder noch in der Entwicklung sind, es ist nie zu spät für die Ausarbeitung eines ansprechenden und außergewöhnlichen Restaurant-Konzepts. Dabei gibt es jede Menge Punkte zu berücksichtigen.

Im folgenden Abschnitt möchten wir dieses Thema noch einmal vertiefen und auf die wichtigsten Tipps eingehen, die Sie bei der Ausarbeitung Ihres Restaurant-Konzepts beachten sollten.

Begrenzung des Raums

Oftmals sind unsere Visionen und Träume sehr groß, der Platz ist jedoch nur begrenzt. Bevor Sie also mit dem Design des Restaurants beginnen, sollten Sie die Größe der Location beachten. Denn wenn Sie nicht allzu viel Platz haben, sollten Sie den Raum nicht mit Design-Elementen und Dekoration überladen. Auch wenn Sie so möglicherweise eine bestimmte Atmosphäre schaffen, fehlt den Kunden am Ende womöglich Platz und somit Komfort. Ein gutes Mittelmaß ist hier angesagt. Gerade bei Konzepten wie den Pop-up Stores ist dieser Punkt ungemein wichtig.

Bedürfnisse der Zielgruppe

Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie Ihre Zielgruppe und deren Vorlieben verstehen. Denn im Vordergrund eines erfolgreichen Restaurant-Konzepts stehen immer die Gäste. Welche Erwartungen und Bedürfnisse haben diese? Und wie können genau Sie diese erfüllen, sodass die Kunden öfter zu Ihnen kommen?

Diese Fragen sollten Sie beantworten können, bevor Sie ein passendes Konzept für Ihr Restaurant entwickeln. Machen Sie sich an dieser Stelle aber auch darüber Gedanken, wie Sie neue Gäste erfolgreich als Stammgäste gewinnen können.

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Persönliche Inspiration

Es ist jedoch auch wichtig, dass Sie sich nicht nur an Ihren Kunden orientieren. Denn wenn Sie nicht auch selbst für Ihr Restaurant und das Konzept brennen, dann haben Sie nicht die notwendige Motivation und Inspiration, um Ihre Einrichtung erfolgreich zu halten. Schaffen Sie daher eine gute Balance zwischen dem Eingehen auf Kundenwünsche und der eigenen Vision.

Ist Ihre große Leidenschaft nordkasachische Steppenküche, könnte das vielleicht eine zu starke Nische sein. Um das abstrakte Element etwas zu neutralisieren, analysieren Sie beispielsweise, welche anderen zentralasiatischen Küchenstile momentan im Trend Ihrer Stadt sind und erweitern dann das Konzept. So kommen eigenes Interesse und Trend am besten auf einen Nenner.

Alleinstellungsmerkmal eines Konzept-Restaurants

Ein ebenfalls wichtiger Punkt ist das Alleinstellungsmerkmal. Achten Sie darauf, dass Sie einmalig sind, Ihre Zielgruppe besser ansprechen als jeder andere Mitbewerbende und so eine einzigartige Marke aufbauen.

Andererseits macht es durchaus Sinn, sich nicht zu stark in einem abstrakten Raum zu bewegen. Altbewährtes kann ein Gefühl von Vertrautheit bei den Kunden schaffen. Wer sich erst stundenlang durch das Menü arbeiten muss, um zu verstehen, was hier angeboten wird, dem vergeht womöglich die Lust auf das Angebotene.

Unser Tipp: Bei sehr speziellen Küchen und schwierigen Speisenamen wie z. B. in der georgischen Cuisine sind weniger Gerichte auf der Karte eventuell mehr. Essen, das der breiten Masse bekannt ist, kann dagegen sehr viel schneller geistig verdaut und letztlich auch bestellt werden.

Inspiration für Restaurant-Konzepte

Außergewöhnliche Restaurant-Konzepte finden sich überall. Als Beispiel möchten wir hier ein erfolgreiches Unternehmen aufführen, welches gleichzeitig auch ein Partner von OpenTable ist: PeterPaul in Berlin.

Im PeterPaul finden Sie eine traditionelle deutsche Küche, jedoch mit einem besonderen Twist: Die Gerichte gibt es im Tapas Style. Tatsächlich finden Sie hier Sauerbraten, Klopse und noch viel mehr, jedoch als kleine Portionen und zum Teilen in der Mitte des Tisches angerichtet.

PeterPaul strahlt dieses Konzept überzeugend aus, was man in der Sekunde bemerkt, in der man das Restaurant betritt. Wahrlich ein gutes Beispiel für ein perfekt umgesetztes Konzept-Restaurant.

Fazit

Ein Restaurant-Konzept zu entwickeln, ist nicht leicht und verlangt einiges an Arbeit. Es ist jedoch von immenser Bedeutung, denn so schaffen Sie eine starke Marke, mit der Sie Ihre Zielgruppe anlocken und hinter der Sie selbst mit brennender Motivation stehen.

Überzeugen Sie Ihre Gäste, indem Sie ein gut durchdachtes und außergewöhnliches Restaurant-Konzept präsentieren.